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Murtaler 3-Länder-Runde

Eingefahren:
07. 2018
Kilometer:
144.00
Höhenmeter:
2150.00
GPX-Track
  • Rennrad, Salzburg, Kärnten, Steiermark, Lungau, Tamsweg, Murau, Prebersee
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Fast jeder von uns ist schon auf der Tauernautobahn auf dem Weg in den Süden durch den Lungau gefahren. Doch, Hand aufs Herz, wer ist tatsächlich für eine Rennrad-Ausfahrt stehengeblieben? Schade eigentlich, denn ein paar lohnende Runden gibt es hier auf jeden Fall. Den Beginn unserer Lungau-Entdeckungen bildet diese schöne 3-Länder-Runde durch Salzburg, die Steiermark und Kärnten, und weil es uns hier gefällt, wird das auch sicher nicht der letzte Lungau-Ausflug gewesen sein.

 

Ausgangsort dieser Runde ist Tamsweg, der Hauptort des Lungaus. Tamsweg ist einer von nur zwei Hauptorten eines österreichischen Bezirkes, dem nie das Stadtrecht verliehen wurde. Der zweite ist Reutte in Tirol.

Allzu viel Zeit zum Einrollen bleibt nicht. Denn erstens ist Tamsweg nicht gerade groß und rasch durchquert und zweitens beginnt gleich nach dem Ort die erste Steigung. Und die hat es in sich, zieht sie doch von Anfang an mit Steigungsprozenten deutlich im zweistelligen Bereich nach oben. Aufgrund einiger Flachstücke verteilen sich die 500 Höhenmeter hinauf zum Prebersee auf acht Kilometer und die Durchschnittssteigung hält sich somit in Grenzen. Zwischen den Flachstücken warten aber immer wieder giftige Rampen, die die noch nicht aufgewärmten Oberschenkel alles andere als erfreuen.

Der Verkehr hält sich durchaus in Grenzen, obwohl der Prebersee eines der beliebtesten Ausflugsziele der Gegend ist. So bleibt jedenfalls mehr Ruhe, um die schöne Landschaft der Niederen Tauern zu genießen. Am Prebersee findet jedes Jahr im August das weit über die Landesgrenzen bekannte Preberschießen statt. Ein Wettschießen, bei dem es gilt, die Kugel an der Wasseroberfläche abprallen zu lassen und erst dann die hölzerne Zielscheibe zu treffen. Das hohe spezifische Gewicht des Moorwassers macht es möglich.

Bald nach dem See erreicht man die Grenze zur Steiermark und dieses bis vor kurzem nicht asphaltierte Stück an der Grenze der beiden Bundesländer weist mittlerweile beste Straßenverhältnisse auf. Ganz im Gegensatz zur Abfahrt auf steirischer Seite, die ist bis hinunter zur Kreuzung nach Krakauschatten mit Vorsicht zu genießen.

Bei eben jener Kreuzung zahlt es sich aus, links abzubiegen und nach kurzer Gegensteigung die weitere Abfahrt über das einst zum schönsten Gebirgsdorf gekürte Krakaudorf zu absolvieren.

Von Schöder bis ins Murtal verläuft die Strecke dann etwa 20 Kilometer auf der Hauptstraße des Tales. Teilweise gibt es zwar einen Radweg, dessen Benutzung aber aufgrund des meist erträglichen Verkehrsaufkommens oft nicht notwendig ist. Ganz anders dann im Murtal, wo man um den Mur-Radweg sehr wohl dankbar ist.

Das Murtal wird hier aber ohnehin nach wenigen Kilometern wieder verlassen und nach kurzer Steigung hinauf zum Bahnhof Mariahof wird es wieder deutlich ruhiger. Sankt Lambrecht mit seinem den Marktplatz beherrschenden Benediktinerstift ist bald erreicht und kurz darauf ohne große Anstrengung der Talbacher Sattel überquert. Nach kurzer Abfahrt erreicht man das 500 Einwohner Nest Laßnitz. Was auf den ersten Blick verwirrend erscheinen mag, nämlich zwei Ortstafeln, einmal Steirisch Laßnitz und einmal Kärntnerisch Laßnitz, entpuppt sich tatsächlich als Laune der Geschichte. Seit dem Mittelalter gehört ein Teil des Dorfes zu Kärnten, auch wenn die nächsten Kärntner Orte kilometerweit entfernt sind. Eigentlich will daran auch keiner etwas ändern, erst recht nicht die Bewohner von Kärntnerisch Laßnitz, auch wenn so manch Kuriosität dabei herauskommt. Etwas dass für einen Teil des Ortes die zuständige Polizeistation 40 Kilometer, für den anderen Ortsteil aber nur sechs Kilometer entfernt ist. Oder dass einige Bauern regelmäßig ein behördliches Ansuchen stellen müssen, wenn sie ihr Vieh auf ihrem Bundesländer-übergreifenden Besitz, von einem Teil der Weide zu einem anderen treiben wollen.

Kurz nach Laßnitz zweigt unsere Runde dann links ab und man kommt in das ruhige und idyllische Hochtal des Grattinger Sattels, wo man am Scheitelpunkt dann endgültig Kärntner Hoheitsgebiet erreicht.

Nach einer kurzen Abfahrt hinunter ins Metnitztal wartet dann noch der letzter Anstieg des Tages auf die Flattnitzer Höhe. Und ganz unterschätzen sollte man auch den nicht, denn nach flachem Beginn sind vor allem die letzten beiden Kilometer, bevor man die aus dem Gurktal heraufziehende Straße erreicht, unangenehm steil. Dass man mittlerweile 100 Kilometer in den Beinen hat, lässt den Anstieg noch einmal steiler erscheinen.

Oben auf der Flattnitzer Höhe angekommen, liegen die Anstrengungen dann aber hinter uns und nach der Abfahrt hinunter ins Murtal geht es nur noch gemütlich auf dem Mur-Radweg zurück nach Tamsweg.

 

GPX-Track
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Start/Parkmöglichkeiten

Tamsweg, Schießstattstraße, Parkplatz bei der Bade-Insel

Wegpunkte

Tamsweg - Prebersee - Krakaudorf - Sankt Peter am Kammersberg - Teufenbach - Sankt Lambrecht - Laßnitz - Metnitztal - Flattacher Höhe - Stadl an der Mur - Rammingstein - Tamsweg