

Wie viele weithin als Aussichtsberg bekannte Gipfel, auf die noch dazu eine mit dem Rennrad befahrbare Straße führt, gibt es schon. Allzu viele fallen mir spontan nicht ein. Die Gerlitzen ist einer davon. Sie ist einer der südlichsten Gipfel der Kärntner Nockberge und durch diese vorgeschobene Lage mit einem einzigartigen Panorama gesegnet. Während die von Süden heraufziehende, bekanntere und häufiger befahrene Straße den Gipfel nicht ganz erreicht und bei der Bergeralm ca. 120 Höhenmeter unter dem Gipfel endet, bringt uns die im nördlich der Gerlitzen gelegenen Arriach beginnende Straße bis auf den Gipfel und belohnt mit einem Rundumblick, der seinesgleichen sucht. Dass nun die letzten Kilometer saniert wurden und besten Asphalt aufweisen, mag viele freuen. Für mich hat die Schotterpassage zum Schluss der Auffahrt eher noch die besondere Würze verliehen.
Bevor es auf die Gerlitzen hinauf geht, heißt es aber vorher unseren Gipfel zu drei Viertel zu umrunden. Dafür geht es zunächst Kärntens drittgrößten See entlang Richtung Westen. Die Straße entlang des Südufers durch das namensgebende Ossiach ist die eindeutig ruhigere Variante, wenngleich es an Wochenenden und zur Ferienzeit auch hier nicht gerade wenig Verkehr gibt.
Vom westlichen Ende des Ossiacher Sees geht es kurz im Gegendtal nordwärts, bevor man kurz nach Treffen eine erste Bergwertung zu bezwingen hat. Wunderbar einsame fünf Kilometer ziehen hinauf nach Buchholz, von wo es in kurzer aber rasanter Abfahrt hinunter nach Arriach, Kärntens geographischen Mittelpunkt, geht.
Jetzt heißt es noch einmal durchschnaufen, denn nur knapp zwei Kilometer später zweigt sie dann ab, die Gerlitzen-Gipfelstraße. Zehn Kilometer und ziemlich genau 1000 Höhenmeter schlängeln sich in konstanter Steigung die Nordhänge der Gerlitzen hinauf. Im unteren Bereich noch in dichtem Wald, wird es, je weiter man nach oben kommt, offener und oben präsentiert sich dann ein 360-Grad-Panorama, das seinesgleichen sucht. Während man die gesamte Auffahrt mehr oder weniger allein ist, herrscht am Gipfel erheblicher Betrieb, wobei die allermeisten Ausflügler bequem mit den Liften den Berg erklimmen. Das gilt übrigens auch für die zahlreichen Mountainbiker, die auf der Südseite eine neu eröffnete Downhill-Strecke vorfinden. Und obwohl nur auch die letzten rund 1,5 bestens asphaltiert sind, ist man hier heroben mit dem Rennrad eindeutig in der Minderzahl.
Macht nichts, der Radler auf der Terrasse des Gipfelgasthauses schmeckt umso besser, bevor es dann auf gleichem Weg wieder hinunter ins Tal geht. Der weitere Verlauf der Gerlitzen-Umrundung führt über Inner- und Außerteuchen nach Himmelberg, und von hier über Tiffnerwinkel und Tiffen zurück zum Ausgangpunkt.
Feldkirchen, Parkplatz in der Ossiacherstraße
Feldkirchen - Ossiach - Treffen - Buchholz - Arriach - Gerlitzen - Innerteuchen - Himmelberg - Tiffnerwinkl - Tiffen - Feldkirchen
Die letzten ehemals unbefestigten 1,5 Kilometer weisen nun besten Asphalt auf.