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Denn hier oben bist du zu Haus

Eingefahren:
08. 2019
Kilometer:
152.00
Höhenmeter:
3520.00
GPX-Track
  • Rennrad, Kärnten, Falkert, Hochrindl
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Die Touristiker am Falkertsee haben sich ganz Heidi und ihren Mitstreitern verschrieben. Und so ganz unrecht haben sie ja nicht damit. Würde man Heidi von den dunklen Tannen und grünen Wiesen im Sonnenschein des Berner Oberlandes in die Ostalpen übersiedeln, wären die Nockberge durchaus eine Option. Und gemeinsam mit den zuvor gemeisterten Anstiegen auf den Kraiger Berg, nach Masternitzen und auf die Hochrindl kann man diese Runde mit der fordernden Kletterei zum Falkertsee mit Fug und Recht als Bergetappe bezeichnen.

 

Das ganze beginnt mit einem ziemlichen Kaltstart. Nur ein Kilometer trennt den Ausgangspunkt vom Beginn des ersten Anstiegs. Allzu schwer ist diese Südauffahrt auf den Kraiger Berg zwar nicht, gut 500 Höhenmeter gilt es allerdings doch zu überwinden. Und wenn dieser Anstieg schon nicht der schwerste der Runde ist, der ruhigste ist er allemal und spätestens ab dem imposanten Schloss Frauenstein, ist Verkehr Mangelware.

Kurz nach Erreichen des höchsten Punktes kommt man in den Ortsteil Eggen. Hier sollte man kurz anhalten und die Aussicht auf sich wirken lassen. Einerseits natürlich, weil diese wirklich schön ist, und andererseit weil sie einen wunderbaren Überblick auf den weiteren Verlauf der Runde bietet. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt Pisweg, dahinter das Schigebiet Hochrindl, das ebenfalls erklommen werden muss, und ganz am Horizont sieht man den markanten Falkert, an dessen Fuß der Falkertsee liegt, der höchste Punkt dieser Runde.

Zunächst folgt aber die kurzweilige Abfahrt nach Kraig und dann einige flache Kilometer in der äußeren Wimitz. Noch bevor der schönste Teil der Wimitz beginnt, verlässt unsere Straße den Talboden und zieht in moderater Steigung in vier Kilometern hinauf nach Pisweg. Hier verläßt man die Straße, die von hier hinunter ins Gurktal zieht, und zunächst noch in moderater Steigung geht es panoramareich nach Masternitzen und von hier auf erst vor wenigen Jahren neu asphaltierter Straße hinunter nach Weitensfeld. Eine wirklich grandiose Abfahrt, die in umgekehrter Richtung bereits in der Runde Einsame Wimitzer Berge beschrieben ist.

In den nun folgenden, weitgehend flachen zehn Kilometern heißt es, sich zu verpflegen und Kraft zu tanken, denn noch liegen die beiden anspruchsvollsten Anstiege des Tages vor uns.

Von den drei Anstiegen hinauf in das Wander- und Schigebiet Hochrindl ist der über Sirnitz die Nummer zwei in puncto Schwierigkeit. Während die kleine, kaum befahrene Straße von Deutsch-Griffen doch eine Durchschnittssteigung von fast zehn Prozent auf acht Kilometern aufweist (Hochrindl), ist die hier gewählte Auffahrt von Sirnitz doch deutlich leichter, zumal ein Flachstück nach einem Drittel der Strecke noch einmal Gelegenheit zum Durchschnaufen bietet. 750 Höhenmeter gilt es aber auch hier zu überwinden, da kann es nicht schaden, wenn man sich seine Kräfte einteilt.

Im Ortsteil Tatarmann, der nach dem weitesten Punkt benannt ist, zu dem zur Zeit der Türkeneinfälle im Gurktal ein Tatarenkämpfer angeblich vorgedrungen ist, kommt man zu einer Kreuzung. Geradeaus geht es zum höchsten Punkt der Hochrindl-Straße, wo auch die Straße, die von Deutsch-Griffen heraufzieht, einmündet. Biegt man links ab, spart man sich ein paar Höhenmeter und kann sich schon bereit für die Abfahrt hinunter nach Ebene Reichenau machen.

Unten angekommen warten nur fünf flache Kilometer, bevor eine überdimensionale Heidifigur den Abzweig der Falkertstraße markiert. Und hier ist es dann vorbei mit Erholung und Gang-Aufsparen. Die nächsten acht Kilometer mit einer Durchschnittssteigung von elf Prozent fordern alles und auch, wenn nach sechs Kilometern das Ortsschild Falkertsee erreicht wird, ist einem keine Gnade vergönnt. Die Straße bäumt sich hier für einen weiteren Kilometer sogar noch einmal auf und geschafft ist der Anstieg wirklich erst bei den letzten Häusern am Falkertsee, der idyllisch am Fuß des namensgebenden Berges liegt. Damit man die abzweigende Straße zum See auch wirklich findet, muss man nur nach dem Geissenpeter Ausschau halten. Der ist nicht zu übersehen.

Die stärksten touristischsten Zeiten sind hier heroben aufgrund des Schigebietes natürlich die Wintermonate, doch auch an schönen Sommerwochenenden, kann es ein Geduldsspiel werden, einen Platz auf einer der Sonnenterrassen zu ergattern. Eine Stärkung kann nach dem geleisteten Kraftakt aber definitiv nicht schaden.

Aufgrund des Gefälles und der meist sehr guten Straßenverhältnisse lässt auch die Abfahrt keine Wünsche offen, und den Schwung kann man dann gleich für die Fahrt auf der Turracher-Bundesstraße bis Himmelberg mitnehmen. Diese weist leider doch ein nicht zu unterschätzendes Verkehrsaufkommen auf, eine sinnvolle Alternative gibt es aber leider nicht.

Kurz nach Himmelberg kann man dem Verkehr dann aber wieder den Rücken kehren. Über den beschaulichen Tiffner Winkel erreicht man Feldkirchen und wenig später den Maltschacher See. Zum Abschluss dieser fordernden aber sehr schönen Runde wartet jetzt noch eine meiner Lieblingsstrecken. Auf verkehrsarmen Sträßchen geht es über St. Gandolf, Maria Feicht, Zweikirchen, St. Peter am Bichl, Projern und Hörzendorf zurück zum Ausgangspunkt. Die teilweise miserablen Straßenverhältnisse im Bereich St. Gandolf und Maria Feicht, die bislang viele abgeschreckt haben, gehören übrigens der Vergangenheit an und sind mittlerweile vorbildlich saniert. Diese Meldung ist aber so neu und als Geheimtipp zu werten, dass noch ein Großteil der Einheimischen keine Ahnung davon hat.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

St. Veit an der Glan, Bahnhof

Wegpunkte

St. Veit - Kraiger Berg - Kraig - Pisweg - Masternitzen - Weitensfeld im Gurktal - Sirnitz - Hochrindl - Ebene Reichenau - Falkertsee - Himmelberg - Tiffner Winkel - Feldkirchen - Zweikirchen - Hörzendorf - St. Veit