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Nocky Mountains

Eingefahren:
07. 2020
Kilometer:
237.00
Höhenmeter:
3640.00
GPX-Track
  • Anstieg zur Schiestel-Scharte.
  • Anstieg zur Eisentalhöhe.
  • Abfahrt Richtung Innerkrems.
  • Zwischen Murau und Metnitztal.
  • Krappfeld

Von Gletschern rundgeschliffene Gipfel jenseits der 2000 Meter, saftige Almwiesen bis in die höchsten Regionen, dazu in tieferen Lagen die größten zusammenhängenden Zirben- und Fichtenwälder der Ostalpen: das ist das einzigartige Bild, das sich einem in den Nockbergen bietet. Und durch diese grandiose Berglandschaft schlängelt sich seit den 1980er Jahren die Nockalmstraße, die im Mittelpunkt dieses langen Rennradtages steht.

Schön ist sie also zweifellos, die Nockalmstraße, und jedem Rennradfahrer kann sie nur wärmstens ans Herz gelegt werden. Dass auf der Website der Straße aber ausschließlich die zahlenden Oldtimer-Fans, Motorradfahrer und Busreisenden angesprochen werden und Radfahrer unerwähnt bleiben, zeigt schon etwas die Problematik auf.

Naturschutz, schonender Tourismus und 100000 Fahrzeuge pro Saison lassen sich halt nicht so leicht unter einen Hut bringen.

Da hilft am besten früh aufstehen, noch bevor der motorisierte Verkehr erwacht oder die Fahrt abseits der beliebten und belebten Wochenenden zu legen. Gelingt einem das, steht einem Rennraderlebnis der besonderen Art nichts mehr im Weg.

Dass nichts mehr im Weg steht, stimmt so allerdings auch nicht ganz, denn immerhin startet die hier beschriebene Runde in Klagenfurt und bis zum Beginn der Nockalmstraße in Ebene Reichenau gilt es auch schon 50 Kilometer und die ein oder andere Steigung zu überwinden. Aufgrund der Länge der Runde verzichten wir hierzu auf allzu große Schnörkel und Umwege und halten uns großteils an die B95, die Turracher Bundesstraße. 

Speziell die fünf Kilometer zwischen Moosburg und Oberglan sowie der kurze Anstieg von Feldkirchen nach Himmelberg erfüllen definitiv nicht die Kriterien eines Traumsträßchens, aber manchmal muss man da einfach durch und auf entsprechende Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme der Autofahrer setzen.

Nach Himmelberg wartet noch einmal ein 300-Höhenmeter-Anstieg, bevor sich die Straße zurücklegt und mit nur noch minimaler Steigung das obere Gurktal flussaufwärts führt. Auch hier kann der Verkehr durchaus nerven, allerdings bietet der parallel zur Straße verlaufende und zumeist gut befahrbare Radweg eine willkommene Ausweichmöglichkeit.

In Ebene Reichenau sollte man noch einmal seine Trinkflaschen auffüllen, denn unmittelbar am Ortsende beginnt die Steigung. Zunächst geht es noch kurz auf der Hauptstraße talein. Bevor diese aber unerhört steil hinauf zur Turracher Höhe zieht, zweigt links die Nockalmstraße, das Ziel unserer heutigen Träume, ab.

Bis Innerkrems liegen nun 32 Kilometer, 52 Kehren und etwa 1500 Höhenmeter vor uns. Die Höhenmeter müssen aber nicht auf einmal bewältigt werden, denn nach Erreichen der Schiestlscharte auf 2024 Metern Seehöhe folgt eine kurvenreiche Abfahrt, bevor noch einmal 500 Höhenmeter hinauf zur Eisentalhöhe auf 2042 Metern warten. Ausblicke auf die umgebende Bergwelt und Fotomotive gibt es zahlreich und so wird die Fahrt zu keinem Zeitpunkt monoton und, da die Steigung zehn Prozent nur selten überschreitet, ist die Anstrengung in erster Linie vom selbst gewählten Tempo abhängig.

Nach einem letzten Blick von der Eisentalhöhe auf die Gletscher der Ankogelgruppe geht es rasant hinunter nach Innerkrems, wo die Nockalmstraße endet.

Während es bei der klassischen Nockalm-Runde nun weiter talaus Richtung Krems und Gmünd geht, stellt sich einem bei der Weiterfahrt Richtung Norden ein weiterer Anstieg in den Weg. Kurz aber recht steil geht es auf den Schönfeldsattel und dann durch ein wunderschönes Hochtal hinaus in den Salzburger Lungau. Welch ein Wohlgefühl, dass der motorisierte Ausflugsverkehr diese Anfahrt zur Nockalmstraße noch nicht so richtig entdeckt hat.

Am Ende der Abfahrt wartet das Thomatal, durch das es weiterhin sanft abfallend in Richtung Murtal geht, das bei Madling erreicht wird.

Ramingstein, die einzige Gemeinde im Lungau, die unter 1000 Meter Seehöhe liegt, mit ihrem Wahrzeichen der mächtigen Burg Finstergrün wird passiert und die nächsten 30 Kilometer geht es nun in sanftem Gefälle das Murtal hinaus.

Bei günstigem Verkehrsaufkommen bietet es sich an, ordentlich Tempo auf der Bundesstraße zu machen, ansonsten ist man auf dem durchwegs asphaltierten Murradweg, dem dieser Track folgt, deutlich entspannter unterwegs.

Hat man den netten, mittelalterlichen Stadtkern von Murau durchquert, lässt man das Murtal zurück und befindet sich unmittelbar in der nächsten Steigung. Zunächst steil, dann nach kurzer Abfahrt deutlich sanfter gilt es noch einmal fast 400 Höhenmeter wegzudrücken, bevor man wieder Kärntner Boden erreicht. Wunderbar einsam verläuft die Straße nördlich der Frauenalpe hinüber ins Kärntner Metnitztal, durch das es nun hinaus bis Friesach geht.

Die großen Schwierigkeiten liegen nun hinter uns und die Rückfahrt nach Klagenfurt über Althofen und vorbei an Kärntens größter Burg Hochosterwitz gestaltet sich unkompliziert.

Grund genug also, diese heroische Runde schon einmal zu feiern und der auf halbem Weg zwischen Friesach und Althofen direkt am Weg liegenden Brauerei Hirt einen Besuch abzustatten. Die noch fehlenden 50 Kilometer gestalten sich solcherart gestärkt zumindest lustiger, wenn auch nicht unbedingt leichter.

Zurück in Klagenfurt wartet dann der erfrischende Wörthersee, bevor man diesen phantastischen Rennradtag noch einmal Revue passieren lässt.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Klagenfurt, Parkplatz beim Strandbad

Wegpunkte

Klagenfurt - Krumpendorf - Moosburg - Feldkirchen - Ebene Reichenau - Innerkrems - Thomatal - Ramingstein - Murau - Metnitz - Friesach - Althofen - Hochosterwitz - Klagenfurt