

Eines vorweg: So eine Greifvogeldichte, wie auf dieser Runde hat keiner von uns je zuvor gesehen. Unzählige Bussarde, Falken und Konsorten begleiten diese Ausfahrt: Sie kreisen über uns, sie halten auf Stromleitungen und Zäunen nach Beute Ausschau, sie lassen sich kaum beim Verzehr dieser Beute im Straßengraben von uns stören und sie gleiten fast lautlos und zum Greifen nahe vor uns durch die Wälder. Man kommt sich teilweise wirklich wie in einer Falknerei vor. Aber auch abseits dieses Spektakels bietet diese Runde in den östlich von Ljubljana gelegenen Hügeln alles, was ein schönes Raderlebnis braucht.
Das östlich der slowenischen Hauptstadt gelegene Hügelgebiet ist ein wahres Rennradparadies. Zahlreiche kleine und weitgehend verkehrsfreie Straßen schlängeln sich durch die harmonische, dünn besiedelte Landschaft. Allerdings muss man mit der Routenwahl etwas aufpassen, da nicht wenige Kleinstraßen in dieser urigen Gegend einen ebensolchen Belag aufweisen und man bei den zahlreichen Gräben, Hügeln und Kreuzungen schon einmal den Überblick verlieren kann.
Beim hier beschriebenen Ausgangspunkt im Osten Ljubljanas hat man den Stadtverkehr schon hinter sich gelassen und taucht rasch in die bewaldeten Hügel ein. Es geht von Anfang an leicht bergauf und hat man den ersten Anstieg samt dazugehöriger Abfahrt überwunden, wartet auch schon der Hauptanstieg des Tages. Allzu lang ist er nicht, dafür mit 18% doch ordentlich steil. Wie es hügelige Runden so an sich haben, reiht sich zwar Anstieg an Anstieg, was schlussendlich auch eine ansehnliche Höhenmeteranzahl mit sich bringt. Jeder einzelne Anstieg ist aber rasch überwunden, mag er auch noch so steil sein.
Nach Ende des steilsten Stückes folgt eine kurze Abfahrt und jetzt fordern Abgeschieden- und Einsamkeit der Runde doch noch ihren Tribut. Ein Schotterabschnitt mäßiger Qualität bringt einen zum höchsten Punkt der Runde beim kleinen Ort Leskovec. Eine wirklich sinnvolle Alternative dazu gibt es unserer Ansicht nach nicht, weil man sonst auf größere Straßen ausweichen müßte und ein sehr reizvoller und wesentlicher Teil dieser Runde verloren gehen würde. Es sind zwar nur etwa zwei Kilometer, trotzdem ist man um den Asphalt froh, der die nun folgende Abfahrt hinunter in den Talgrund zur Autobahn zum Genuß werden läßt.
Nach einem neuerlichen kurzen aber steilen Anstieg fährt man an der schönen Zisterzienserabtei Sticna vorbei, immerhin dem ältesten Kloster Sloweniens.
Ganz entgegen dem sonstigen Charakter der Runde folgen nun 15 weitgehend flache Kilometer, bevor die Route nach Norden schwenkt und es wieder hinein in die Hügel geht.
Auch die zweite Rundenhälfte kann mit ähnlichen Eigenschaften wie die erste aufwarten. Der Verkehr ist vernachlässigbar, die Landschaft sanft und harmonisch und von den Hügelkuppen ergeben sich oft schöne Ausblicke.
Ehe man sich versieht, ist auch der letzte Anstieg erklommen und die letzte Abfahrt bringt einen zurück zum Ausgangspunkt am Stadtrand Ljubljanas.
östlicher Stadtrand von Ljubljana, Parkplatz bei einer Schule und Kirche, Cesta II. grupe odredov 47
Ljubljana - Sadinja vas - Leskovec - Sticna - Sentlovrenc - Catez - Smartno pri Litija - Malo Trebeljevo - Besnica Ljubljana
2 Kilometer langer Schotterabschnitt vor Leskovec. Unser Tipp: in Kauf nehmen, da die Runde sonst sehr schöne Abschnitte verlieren würde.