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Val Resia

Eingefahren:
05. 2019
Kilometer:
135.00
Höhenmeter:
2150.00
GPX-Track
  • Rennrad, Italien, Friaul, Resia, San Daniele, Gemona
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Wenn sich in einem abgeschiedenen Bergtal im italienischen Teil der Julischen Alpen ein uralter slawischer Dialekt zu einer eigenen Literatursprache entwickelt hat, wenn sich in diesem Tal zudem die wenigen Einwohner zu einer eigentümlichen, jahrhundertealten Musik, bestehend aus nur zwei Instrumenten der Geige „cïtira“ und der Baßgeige „bünkula“, in Trance tanzen, und wenn dann auch noch eine kleine, erst seit wenigen Jahren für den öffentlichen Verkehr freigegebene Straße ins jenseits des schroffen Talabschlusses liegende Ucceatal führt, dann sind das die Zutaten aus denen sich eine Rennrad-Runde ganz nach unserem Geschmack formen läßt.

Die Rede ist hier vom Resiatal, einem wenig beachteten Seitental des Canal del Ferro, das man auf dem Weg in den Süden meist unbeachtet lässt. Dieses landschaftlich und kulturell hochinteressante Tal nimmt zwar nur einen kleinen Teil dieser Runde ein, doch dieser gefällt uns so sehr, dass wir ihn ganz bewußt in den Mittelpunkt dieser Ausfahrt stellen.

Ausgangspunkt ist allerdings das etwas weiter westlich gelegene Cavazzo Carnico. Es geht zunächst über den Tagliamento, dann über die Fella und dann der Fella entlang flußaufwärts bis Resiutta. Hier zweigen wir ab in das oben erwähnte Resiatal und bereits die ersten noch flachen Kilometer lassen jedes Rennradlerherz höher schlagen.

Noch bevor man die verstreuten Ortschaften des Tales erreicht, zweigt eine kleine Straße Richtung Süden ab und die Steigung nimmt schlagartig zu. 700 Höhenmeter gilt es auf den nächsten sechs Kilometern zu überwinden und zu allem Überdruß nimmt die Steigung der engen, verkehrsfreien und erst seit wenigen Jahren durchgehend asphaltierten Straße gegen oben hin immer mehr an Steigung zu, was in einer Maximalsteigung von fast 20% gipfelt. Der Anstieg auf die Sella Carnizza verläuft fast durchgehend im Wald und erst kurz nach dem höchsten Punkt kommt man zu einer kleinen offenen Almfläche mit einigen Steinhäuschen.

Dem Uccea-Bach entlang geht es in deutlich moderaterem Gefälle hinaus Richtung Slowenien, noch bevor man allerdings die Grenze erreicht, zweigt man rechts auf eine breite gut ausgebaute Straße ab, die hinauf auf den Passo di Tanamea und dann hinaus in die friulanische Ebene nach Tarcento führt. Breit und gut ausgebaut klingt grundsätzlich nach Verkehr, der ist aber in dieser einsamen Gegend im Niemandsland zwischen Italien und Slowenien nicht existent.

Hat man nach der relativ flachen Abfahrt, die fast ständiges Kurbeln erfordert, Tarcento erreicht, gibt es zwei Möglichkeiten für die weitere Streckenplanung. Entscheidet man sich für die kürzere Variante, sucht man sich die Straße nach Gemona, überquert dann den Tagliamento und erreicht bei Bordano auf der westlichen Tagliamento-Seite wieder die im Anschluss beschriebene Route.

Hat man sich noch einige Körner aufgespart, zahlt sich aber durchaus ein Umweg durch die friulanische Tiefebene hinüber nach San Daniele aus. Der folgende Anstiege über den Giro erprobten Monte di Ragogna und die wunderschöne, den Tagliamento entlang führende Strada di Bottecchia entlohnen einen reichlich für die zusätzlichen Kilometer. Dieser Rundenabschnitt, insbesondere wie die Strada di Bottecchia zu ihrem Namen kam, sind schon hier beschrieben.

Über Braulins und Bordano geht es zurück Richtung Norden. Die Straße zwängt sich zwischen den Tagliamento und die unmittelbar vom Flußufer aufragenden Berge, wobei es auch hier grandiose Straßen, die man mit Fug und Recht als Geheimtipp bezeichnen kann, zu entdecken gibt. 

Wo die Straße wieder den Tagliamento quert, bleiben wir am westlichen Ufer, und folgen dem sehr empfehlenswerten Alpe-Adria-Radweg zurück zum Ausgangspunkt.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Cavazzo Carnico, kostenfreie Parkplätze im Ortszentrum

Wegpunkte

Cavazzo Carnico - Amaro - Resiutta - Sella Carnizza - Passo di Tanamea - Tarcento - Martinazzo - San Daniele del Friuli - Monte di Ragnogna - Flagnogna - Peonis - Braulins - Bordano - Cavazzo Carnico