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Alle Wege führen nach Preitenegg

Eingefahren:
09. 2017
Kilometer:
80.50
Höhenmeter:
2245.00
GPX-Track
  • Rennrad, Österreich, Kärnten, Lavanttal, Pack, Wolfsberg, Bad St. Leonhard
  • Rennrad, Österreich, Kärnten, Lavanttal, Pack, Wolfsberg, Bad St. Leonhard
  • Rennrad, Österreich, Kärnten, Lavanttal, Pack, Wolfsberg, Bad St. Leonhard
  • Rennrad, Österreich, Kärnten, Lavanttal, Pack, Wolfsberg, Bad St. Leonhard
  • Rennrad, Österreich, Kärnten, Lavanttal, Pack, Wolfsberg, Bad St. Leonhard

Egal ob man 2015 zwischen Amsterdam und Rotterdam oder zwischen Malaga und Cordoba unterwegs war, der kleine Kärntner Ort Preitenegg war stets in Reichweite. Aufgrund eines Programmierungsfehlers wurden nämlich europaweit alle verkehrsbedingten Ausweichrouten auf Garmin-Geräten über Preitenegg angezeigt, auch wenn dies tausende Kilometer Umweg bedeutete. Und sollten jetzt leichte Zweifel aufkommen: Nein, bei uns ist es kein Softwarefehler sondern pure Absicht, dass es uns im Rahmen dieser schönen Runde in den kleinen Ort hoch über dem Lavanttal heraufzieht.

Diese Kuriosität ist aber nur ein Nebenaspekt. Was diese Runde für uns noch viel interessanter macht, sind die vielen kleinen Straßen, die hoch über dem Talgrund die verstreuten Weiler und Bauernhöfe verbinden. Wobei das mit dem Verbinden so eine Sache ist, denn nicht wenige Straßen enden beim höchstgelegenen Hof und die darüber hinaus führenden Wege sind oft nur noch etwas für versierte Mountainbiker.

Einfach aufs Rennrad setzen und der Nase nach fahren endet somit regelmäßig auf unbefestigtem Untergrund und man sollte sich schon etwas Zeit für die Routenplanung nehmen oder einfach die hier vorgeschlagene Tour nachfahren, die die Schotterpassagen zumindest auf ein Mindestmaß beschränkt.

Vom Ausgangspunkt in Bad St. Leonhard sucht man sich den schnellsten Weg zum weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt. Die mächtige gotische Pfarrkirche, die vor allem wegen ihres einzigartigen Bestandes an mittelalterlichen Glasfenstern berühmt ist, liegt direkt an der kleinen Straße, die uns die erste Steigung hinauf führt.

Die Auffahrt in den Weiler Erzberg meint es gut mit uns, denn auf steilere Rampen folgen stets erholsame Flachstücke und die ersten 350 der insgesamt über 2000 Höhenmeter sind bald zurückgelegt.

Den nicht einmal einen Kilometer langen, gut zu befahrenen Schotterabschnitt am Scheitelpunkt dieses Anstiegs nimmt man gerne in Kauf. Zum einen, weil einem sonst die schönen Blicke über das weit unter uns liegende Lavanttal und die schnelle Abfahrt hinunter nach Schiefling verwehrt bleiben würden und zum anderen, weil einem in Ermangelung einer sinnvollen Alternative ohnehin nichts anderes übrig bleibt.

Die nächsten Kilometer führen in ständigem Auf und Ab, insgesamt aber doch ansteigend, ostwärts in Richtung Packsattel. Die friedliche Landidylle wird dabei nur unwesentlich vom immer in unmittelbarer Nähe verlaufenden Packabschnitt der Südautobahn gestört. Nach einem letzten Anstieg erreicht man den bereits eingangs erwähnten Ort Preitenegg. Neben der oben erwähnten Kuriosität hat der schön auf einem Hügelrücken gelegene Ort vor allem durch die enge Verbundenheit mit dem Schauspieler-Geschwisterpaar Maria und Maximilian Schell Bekanntheit erlangt. Beide sind auf dem örtlichen Friedhof begraben.

Es folgt eine längere Abfahrt auf der Packer Bundesstraße, die je nach Wochentag doch einiges an Verkehr aufweisen kann. Nach etwas über 15 Kilometern geht es dann aber auf wieder gewohnt kleiner Straße hinauf nach Theißenegg. Für Hartgesottene gibt es eine landschaftlich schöne und völlig verkehrsfreie Alternative. Eine kleine Straße führt vom Waldensteiner Graben direkt hinauf nach Theißenegg. Einziger Wermutstropfen dabei: die Straße ist auf weiten Teilen nicht asphaltiert und vor allem in den steileren Abschnitten erfordert der teilweise lockere Schotter doch eine ausgefeilte Fahrtechnik.

Wie auch immer man herauf nach Theißenegg gekommen ist, es folgt einer der schönsten Abschnitte dieser Runde. Wieder deutlich flacher zieht die Straße zum höchsten Punkt der Runde und dann in einer rasanten Abfahrt über Kamp hinunter zur Weinebene Landesstraße. Links würde es hinauf zur Weinebene, einem lohnenden Passübergang in die Steiermark, gehen, wir aber fahren weiterhin steil bergab, bis man den Talboden bei St. Gertraud erreicht.

Ein Anstieg trennt uns jetzt noch von der Zielgeraden. Nicht dass die Eckdaten besonders eindrucksvoll wären, aber subjektiv ist er der schwerste der ganzen Runde. Das mag natürlich daran liegen, dass man die mittlerweile doch immerhin 1800 Höhenmeter in den Beinen zu spüren beginnt, oder aber auch daran, dass nach moderatem Beginn entlang des Auenbaches die beiden letzten Kilometer durchwegs deutlich über 10% steil sind. Die südseitige Ausrichtung trägt bei sommerlichen Temperaturen dann noch das ihre zur sich breit machenden Erschöpfung bei. Zum Glück folgt eine schnelle Abfahrt zurück hinunter in das Lavanttal und nach wenigen flachen Kilometern entlang der Bundesstraße erreicht man wieder den Ausgangspunkt in Bad St. Leonhard.

GPX-Track
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Start/Parkmöglichkeiten

Bad St. Leonhard, öffentlicher kostenloser Parkplatz hinterm Spar in der Klagenfurter Straße

Wegpunkte

Bad St. Leonhard - Erzberg - Schiefling - Unterauerling - Preitenegg - Twimberg - Theißenegg - Kamp - St. Gertraud - Prebl - Bad St. Leonhard

Hinweise

900 Meter Schotter kurz nach Erzberg am höchsten Punkt des ersten Anstiegs.

Für Schotterfans bietet sich noch die Abkürzung von Waldenstein nach Theißenegg als Alternative zur hier beschriebenen Bundesstraßenvariante an. Hierfür gilt es allerdings fast vier Kilometer und 340 Höhenmeter auf teilweise etwas grobem Schotter in Kauf zu nehmen.