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Südoststeirisches Grenzland

Eingefahren:
05. 2015
Kilometer:
111.00
Höhenmeter:
1705.00
GPX-Track
  • Rennrad, Steiermark, Riegersburg, Burgenland, Slowenien
  • Rennrad, Steiermark, Riegersburg, Burgenland, Slowenien
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Rennradrunden in der Süd-Ost-Steiermark garantieren einiges: Egal ob in den bewaldeten Hügeln oder den Weinbergen, landschaftliche Reize kommen nicht zu kurz. Kulinarisch lässt diese Region ohnehin keine Wünsche offen und mit der mächtigen Riegersburg gibt es ein erstklassiges Kontrastprogramm für den Fall einer Regenpause. Klingt irgenwie nach Genußreise, aber aufgepasst: das Höhenprofil gleicht meistens einem Sägeblatt und obwohl bei dieser Runde höchster und tiefster Punkt nur etwas über 200 Meter auseinander liegen, kommt man auf über 1700 Höhenmeter.

Im Vergleich zu den anderen Touren der Region ändert sich bei dieser Runde nur insofern etwas, als die Hügel noch etwas zahlreicher sind und noch näher zusammenrücken.

Von Riegersburg geht es in Süd-Östlicher Richtung über die ersten Hügel nach Fehring im Raabtal. Bei der Fahrt durch Fehring ziehen wir anerkennend unseren Helm, kommt doch Hans Lienhart aus Fehring, der 1987 gemeinsam mit Helmut Wechselberger, Bernhard Rassinger und Mario Traxl Bronze im Mannschaftszeitfahren bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Villach gewonnen hat. 

Kurz nach Fehring kommt man dann ins wunderschöne südoststeirische Weingebiet und mit Kapfenstein, St. Anna am Aigen, Deutsch Haseldorf und Klöch zieht die Straße druch die bekanntesten Weinorte.

Bei Pölten überquert man die Grenze nach Slowenien und der ohnehin nur spärliche Verkehr erlischt jetzt völlig. Eine schöne Panorama-Höhenstraße führt von Gerlinci über Fikšinci nach Kramarovci. Diese immer schon sehr dünn besiedelte Gegend erlebte um die vorletzte Jahrhundertwende aufgrund des massiven Reblausbefalls eine Auswanderungswelle und nach dem 2. Weltkrieg wurde die Bevölkerung durch die Zwangsaussiedelung der im Grenzgebiet mehrheitlich deutschsprachigen Bevölkerung noch einmal dezimiert. Und so radelt man durch eine äußerst ruhige und beschauliche Gegend, wie man sie auf der anderen Seite der nahen Grenze kaum findet.

Allzu lange bleibt man nicht in Slowenien, sondern kommt bald wieder nach Österreich und stattet der südlichsten Gemeinde des Burgenlandes, nämlich Neuhaus am Klausenbach, einen Besuch ab. In dieser vom Obstanbau geprägten Gegend befindet sich einerseits der Sortengarten Burgenland, der sich der Erhaltung alter Obstsorten verschrieben hat. Unglaubliche 155 Apfelsorten, 52 Birnensorten, 34 Kirschsorten, 10 Marillensorten und 14 Pflaumen- und Zwetschkensorten werden hier der Nachwelt erhalten. Andererseits befindet sich hier mitten im Ortszentrum von Neuhaus, und das interessiert uns Rennradfahrer wesentlich mehr, ein Verkehrsschild mit einer Steigungs-Prozent-Angabe, die nur schwer zu übertreffen ist. Stolze 30% zeigt das Verkehrsschild, aber bevor jetzt alle panisch nach einer Alternativstrecke suchen: diese epochale Steigung hat der kurze Abschnitt nie und nimmer, ein Foto machen wir trotzdem!

Zurück in der Steiermark nähert man sich wieder dem Raabtal. Zunächst kommt man aber noch durch ein steirisches Kuriosum. Während man andernorts sehr phantasievoll ist, was Zusatzbezeichnungen zu Ortsnamen betrifft, sieht man das in der Steiermark pragmatischer. Wozu nach einem Petersdorf bei/am/ob/in… suchen, wenn man gleichnamige Orte einfach mit 1 und 2 bezeichnen kann. Und so fahren wir kopfschüttelnd durch Petersdorf 1, Petersdorf 2 befindet sich übrigens einige Kilometer weiter westlich. Die ebenfalls gleichnamigen steirischen Orte Lödersdorf, Grub und Takern teilen übrigens das gleiche Schicksal.

Nach der Querung des Raabtales und einem Espresso in Unterlamm machen wir uns bereit für das Finale. Wunderschön geht es einige Zeit am Hügelrücken entlang, und es bleibt Zeit, die schönen Blicke über das Hügelland zu genießen. Ein Blick, den man auch von der durch diese Hügel verlaufenden einspurigen Thermenlandbahn genießen kann. In dieser hügeligen Gegend auf Bahngleise zu stoßen, hat uns doch etwas überrascht.

Es folgen noch zwei letzte Hügel, bevor manerschöpft wieder Riegersburg erreicht.

Eine Super-Runde, die sich ein Abendessen im nahen Weinhof Wippel mit Panoramablick auf die Burg wahrlich verdient hat.

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Riegersburg, Alter Bad Weg, Parkplatz am südlichen Ortsende

Wegpunkte

Riegersburg - Stang bei Hatzendorf - Fehring - Kapfenstein - St. Anna am Aigen - Klöck - Gerlinci/Slowenien - Neuhaus am Klausenbach - Hohenbrugg an der Raab - Unterlamm - Sankt Kind - Riegersburg

Hinweise

Abstecher nach Slowenien, Ausweis nicht vergessen