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Sarca-Runde

Eingefahren:
10. 2016
Kilometer:
81.00
Höhenmeter:
1450.00
GPX-Track
  • Rennrad, Italien, Trient, Gardasee
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Die nördlichen Gardaseeberge sind ein wahres Rennradparadies. Während man rund um den See dem Trubel kaum ausweichen kann, hat man nur wenige Kilometer davon entfernt seine absolute Ruhe. So auch auf dieser landschaftlich grandiosen Runde, die das Zeug zum Klassiker hat.

Von Arco sucht man sich den Weg nach Varone und ab hier schlängelt sich die Straße in moderater Steigung durch die Olivenhaine und Weinberge hinauf nach Tenno mit dem schon von weitem sichtbaren Castello. An einem wolkenlosen Herbsttag, wie in unserem Fall, ist die Auffahrt mit den schönen Blicken hinunter zum Gardesee ein wahres Vergnügen. 

Vorbei am tief türkisen Tennosee, im Sommer eine beliebte Badealternative zum Gardasee, steigt die Straße weiter an bis Ballino und dem gleichnamigen Pass. Verkehr gibt es hier heroben fast keinen mehr. In Ballino hat übrigens zwischen 1785 und 1788 kein geringerer als der damals gerade einmal 18-jährige Andreas Hofer gelebt und gearbeitet, lange bevor er zum Tiroler Freiheitskämpfer wurde.

Nach kurzer Abfahrt zweigt man links ab Richtung Fiavé. Diese schöne Gegend ist schon seit der frühen Bronzezeit besiedelt. Im nahe gelegenen Lago Carera wurden Reste von Pfahlbauten gefunden, die etwa um 2300 v.Chr. errichtet wurden und unter Unesco-Weltkulturerbeschutz stehen. Gleiches gilt übrigens auch für die Pfahlbauten im nahen Ledrosee, wo es auch ein nettes kleines Museum gibt.

Der weitere Streckenverlauf aber hält geradewegs auf den gut erkennbaren Einschnitt in der westlich von uns verlaufenden Bergkette zu, den Passo Duron. Knapp 400 weitere Höhenmeter gilt es bis zur Passhöhe, die auf knapp über 1000 Metern liegt, zu überwinden, was aber dank des schönen Panoramas und der angenehmen Temperaturen rasch geschafft ist. Die Abfahrt hinunter ins Sarcatal ist da schon bedeutend erfrischender.

Nach dem hübschen Örtchen Zuclo zweigt man rechts ab und erreicht kurz darauf die Hauptstraße im Talboden. Sie kann nach nur wenigen hundert Metern wieder verlassen und auf einer einsamen Straße entlang der Dörfer, die sich an die Südhänge der Brentaausläufer schmiegen, geht es ostwärts Richtung Stenico. 

Und hier zeigt sich wieder einmal, dass das Glück auf der Seite des Tüchtigen ist. Die von uns ignorierte Straßensperre beschert uns nämlich einen perfekten frischen Asphaltbelag. Verkehr gibt es hier zwar auch sonst keinen, aber diese frisch sanierte, jungfräuliche Paradestraße hoch über der Sarca als erster zu befahren, ist schon ein besonderes Vergnügen.

In Stenico gibts in der Bar Centrale zur Hälfte der Runde erst einmal eine Espresso-Pause. Und wer glaubt, die Runde war schon schön genug und mit den Höhepunkte sei es das gewesen, der kann beruhigt werden. Es geht in gleicher Tonart weiter!

Zunächst nach Villa Banale und hinunter zur Sarca und dann durch die phantastische Sarcaschlucht. Die Befürchtung, dass sich die alte Straße durch die Schlucht noch in einem derart desolaten Zustand befindet, dass sie mit dem Rennrad definitiv nicht befahrbar ist, erweist sich zum Glück als nicht mehr aktuell. Irgendwann in den letzten Jahren wurde diese spektakuläre Strecke durch die senkrechten Steilwände saniert und in einen perfekten Radweg verwandelt, was uns zum Glück erspart, die beiden je ein Kilometer langen Tunnels durchfahren zu müssen.

Unten in Sarche angekommen überquert man die Hauptstraße und auf verkehrsfreien kleinen Nebenstraßen kommt man zum Lago di Cavedine.

Dieser nette kleine See, an dessen Ostufer es entlang geht, ist im Rahmen mehrerer Felsstürze vom Monte Brento entstanden. Und damit sind wir auch schon mitten im letzten Highlight unserer Runde. Richtig unwirklich erscheint die Fahrt durch dieses gewaltige Bergsturzgebiet, die Marocche di Dro. Dieses ist vermutlich zwischen 3000 und 200 v.Chr. durch mehrere Felsabbrüche entstanden ist. Im Gegensatz zur sonst so üppigen Vegetation des Sarcatales befindet man sich hier in einer richtigen Mondlandschaft und man kann das Ausmaß dieser Gesteinsablagerungen etwas erahnen, wenn man sich vor Augen hält, dass auch nach Jahrtausenden weite Teile dieses Gebietes vegetationslos sind.

Der Rest der Runde dient dann nur mehr dem Ausradeln. Kurz nach Dro sucht man sich den Radweg, der entlang der Sarca zurück zum Ausgangspunkt führt.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Arco, großer Parkplatz in der Via Paolina Caproni Maini

 

Wegpunkte

Arco - Varone -Tenno - Passo del Ballino - Fiavé - Passo Duron - Zuclo - Preore - Stenico - Sarca-Schlucht - Sarche - Lago di Cavedine - Marocche di Dro - Dro - Arco