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Durch die Halbinsel Koromačno

Eingefahren:
10. 2017
Kilometer:
64.50
Höhenmeter:
1087.00
GPX-Track
  • Rennrad, Kroatien, Istrien, Kvarner Bucht, Opatija
  • Rennrad, Kroatien, Istrien, Kvarner Bucht, Opatija
  • Rennrad, Kroatien, Istrien, Kvarner Bucht, Opatija
  • Rennrad, Kroatien, Istrien, Kvarner Bucht, Opatija
  • Rennrad, Kroatien, Istrien, Kvarner Bucht, Opatija

In Istrien mangelt es wahrlich nicht an schönen Küstenabschnitten. Schöne, rennradtaugliche Küstenstraßen sind dagegen äußerst rar gesät. Vielerorts sind sie einfach zu verkehrsreich, um Genuß aufkommen zu lassen, oder sie verlaufen nur bis zum entsprechenden Ort, Hafen oder Campingplatz, ohne miteinander verbunden zu sein. Und kaum, dass man sich damit abgefunden hat, dass die wirklich schönen Rennrad-Runden Istriens im Hinterland liegen, taucht sie dann doch noch auf: eine dieser so ersehnten Küstenstraßen der Extraklasse, derentwegen wir Jahr für Jahr im Frühling und Herbst Richtung Süden unterwegs sind.

Gestartet wird diese schöne Runde in Labin. Labin ist knapp hinter dem wesentlich bekannteren Opatija die zweitgrößte Stadt an Istriens Ostküste. Labin und seine unmittelbare Umgebung können nicht ganz verheimlichen, dass bis vor einigen Jahrzehnten der Kohlebergbau die wichtigste Einnahmequelle war. Aus diesen vom Bergbau geprägten, wenig ansehnlichen Vororten erhebt sich allerdings eine wunderbar erhaltene Altstadt, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Was für ein Kontrast!

Bevor man die im Mittelpunkt dieser Runde stehende Küstenstraße in Angriff nimmt, sollte man noch eine Extrarunde durchs Landesinnere erwägen. Mit einigen steilen Abschnitten ist zwar auch die Küstenschleife nicht zu unterschätzen, lediglich 35 Kilometer Länge lassen aber doch etwas Luft nach oben.

Man verläßt Labin also in Richtung Norden. Bald nach der Stadtgrenze nimmt auch das Verkehrsaufkommen deutlich ab und sinkt spätestens beim nördlichen Wendepunkt fast völlig gegen Null. Auf netten, kleinen Straßen geht es zurück nach Labin und dann endgültig in Richtung Küste.

Labin vorgelagert liegt die Halbinsel Koromačno. Aufgrund eines großen Zementwerkes führt eine gut ausgebaute Straße zu ihrer westlichen Küste. Noch bevor man aber das Meer erreicht, gilt es die unscheinbare Abzweigung in Brovinje nicht zu übersehen. Und hier beginnt es dann, dieses Traumsträßchen, das wohl jeden noch so routinierten Rennradfahrer zu begeistern weiß.

Wenn man den Anstieg, so wie wir, in West-Ost-Richtung befährt, entpuppt sich dieser als wahrer Rennrad-Genuß. Die Steigung bewegt sich zumeist deutlich unter 10% und durch die südliche Exposition wird hier auch im Frühling und Herbst die Hoffnung nach dem immerwährenden Sommer genährt. Je höher man kommt, umso schöner werden die Ausblicke. Die Kvarner Bucht breitet sich vor uns aus und fast zum Greifen nahe erscheinen die Urlaubsinseln Cres und Losinj sowie die drittgrößte Stadt Kroatiens Rijeka.

Nach einer kurzen Fotopause am höchsten Punkt geht es auf der anderen Seite hinunter und spätestens jetzt wird einem klar, warum die West-Ost-Variante die Vernünftigere ist. Ungleich steiler ist die Straße auf dieser Seite des Berges angelegt und man kommt in den engen, steilen Kurven auch bei der Abfahrt kaum zum Verschnaufen.

Unten angekommen geht es durch die nur mäßig reizvollen Orte Ravni und Drenje noch einmal kurz bergauf, bevor eine letzte Abfahrt endgültig zum Meer führt. Im netten Sveti Marina bietet sich eine Pause an, sofern man ein geöffnetes Café findet. Doch während es in Italien nie ein Problem darstellt, einen Espresso zu bekommen, haben wir hier außerhalb der Hauptsaison leider Pech und finden nur verschlossene Türen vor.

Gut getan hätte der Koffeinschub allemal, denn jetzt zeigt uns die Runde zum Schluß doch noch einmal, dass man sie nicht ganz unterschätzen sollte. Deutlich über 20% erreicht die Straße, die quasi kurvenlos wieder hinauf nach Labin führt, das immerhin fast 300 Meter über dem Meer liegt.

Wer jetzt noch Lust auf Sightseeing der besonderen Art hat, biegt am Besten nicht direkt zum Parkplatz ab, sondern erkundet die wunderschöne Altstadt mit ihren gepflasterten und stufenreichen Gässchen per Velo, bevor man es sich in einem der zahlreichen Cafés gemütlich macht.

 

GPX-Track

Start/Parkmöglichkeiten

Labin, öffentlicher Parkplatz in der Ul. Svete Katarine, etwas südlich der Altstadt

Wegpunkte

Labin - Santalezi - Ruzici - Marici - Labin - Kapelica - Brovinje - Skitaca - Ravni - Sveta Marina - Labin